Noch nie war in meinem Kopf ausreichend Platz für all meine Gedanken, in meinem Körper genug Raum für all meine Gefühle. Auf diesen inneren Raum begrenzt, fingen sie – die Gedanken und Gefühle – an, an die Wände zu prallen, sich aufzubäumen und in einander zu verknoten. Die daraus resultierenden geistigen und seelischen Verwirrungen lähmten mich und oder ließen mich in meiner alten Gedankenmustern weiteragieren.
Um mich zu entlasten, allem Innenweltgeflüster und -gebrüll Raum zu geben, ist eines meiner Anliegen, warum ich schreibe. Ich möchte verstehen, was ich denke und fühle und es gelingt mir häufig mit einer besonderen Klarheit beim Schreiben und Lesen dessen, was ich aufs Papier gebracht habe. „Aha, so ist das also!“, ruft es dann manchmal in mir. Ich kann mich entspannen, ich habe verstanden.
Neben den vielen Gedanken und Gefühlen treiben außerdem meine vielen Ideen den Stift über das Papier. Notiert, skizziert, weiterentwickelt, geändert, hingekritzelt, entsteht so Neues, worüber sich mein Geist stetig freut. Langeweile ist ihm ein Gräuel, also produziert er fleißig neue Ideen, die er allerdings nicht alleine aufbewahren kann. Er braucht dazu noch eine externe Assistentin: Meiner Hand. Sie geht ihm sozusagen zu Hand, in dem sie alles festhält, was gesponnen wird.
Gesponnen wird nicht nur im Geist sondern auch in meiner Seele. Sie spinnt sich mannigfaltige Gefühlsnetze zurecht und verfängt sich bisweilen darin. Um alles zu entwirren, braucht auch sie die Assistentin, die in diesem Fall alle seelischen Eindrücke auf dem Papier ausdrückt. Wenn die Seele sieht, was in ihr flüstert, kann auch sie das besser verstehen und wahrnehmen, was wirklich ist. Gemeinsam mit dem Geist überlegen Sie, was schon gut ist, was anders gemacht werden könnte und wo es klemmt.
Und bei allen Beteiligten gibt es außerdem diese große Lust und Freude, sich auszudrücken in Form von Bildern, Text und Worten. Ein Labsal für alles, dass im Innern und Außen leuchten möchte!
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