Das Meer, das Meer, eine große Sehnsucht. Eine Weite, die lockt, immer wieder. 

Der Geruch des Meeres nach Seetang, Salz, Weite, Einsinken und Abtauchen. Das Rollen der Wellen, ein Sound der von Flüstern bis Brüllen alles kann. Ich darf mitflüstern und mich im Rhythmus der Wellen wiegen oder ich darf auch gegen das Aufbrausen der Schaumkronen anbrüllen, ganz wie es mir beliebt.

Das Meer nimmt es hin, ihm ist es egal, was die kleine Frau da am Strand so treibt und denkt. Es nimmt alles gelassen hin und folgt seinem eigenen Rhythmus bzw. dem Rhythmus des Mondes und des Universums. Es ist eingebunden in das große Ganze. Und vielleicht ist es genau das, was uns so bewegt, wenn wir am Meer sind, all unsere Sorgen und seltsame Gedanken sind plötzlich einfach klein, wenn wir das große Ganze gewahr werden. Wir halten die Luft an und atmen aus, entspannen, erkennen: Auch wir sind Teil des großen Ganzen, ein kleiner Teil, aber ein Teil. Unser Unterbewusstsein erkennt es: Es hat sich am Meer wieder eine Lücke geschlossen zwischen uns und dem großen Ganzen, dem Universum.

Das laute Getöse im Alltag und künstlich hochgepushte Dasein bricht uns und entfernt uns von unserer Ganzheit, von unserer Natur und von dem großen Ganzen. Das Meer heilt diesen Bruch in Bruchteilen von Sekunden, ein Wellenschlag, vielleicht zwei, wir finden uns wieder ein in die Natur. Wir begreifen: Dasein reicht, am Meer, am Strand, den Wind um die Nase, den Geruch in den Haaren, die Meeresenergie im Körper. Ja!, jubelt es in uns. Ich lebe im Einklang mit mir, der Natur und bin verbunden mit dem Universum. Welch Wohltat.

Das Meer, die Natur und das Universum ist uns wohl, nirgends wird es uns so bewusst wie beim Anblick dieser endlos, blauen, braunen, grauen oder grünen Wassermasse, die sich an der Oberfläche bewegt und in den Tiefen eine beruhigende Ruhe ausstrahlt. Sie dringt in jede Körperzelle und glättet die Unebenheiten unserer Seele. Welle für Welle.