Es gibt einen roten Faden der Ereignisse meiner Biografie. Wenn ich in einer vertrauensvollen Gruppe schreibe, können sich so Erkenntnisse, Vertrauen und Lebenskraft entfalten.

Wenn ich schwierige Dinge in meinem Leben erfahren habe, kann es sein, dass ich mich als Opfer fühle. Ich möchte die Gefühle, die mit diesen Erlebnissen verbunden sind und in mir schlummern, nicht fühlen.

Über diese Gefühle, die oft schmerzlich oder unangenehme sind, stülpe ich lieber den Deckel und verdränge sie. 

Es entsteht so das Gefühl: Ich bin meine Geschichte. Alles was ich erlebt habe, bin ich inklusive all der Gefühle, die damit verbunden sind. Das ist furchtbar anstrengend. 

Beim Biografischen Schreiben geht es darum, wieder Schöpferin des Lebens zu werden. Aus meinen Erlebnissen, die mir Wiederfahren sind, kann ich einen starken Text formen.
Ich habe damit wieder die Gestaltung in der Hand.

Wenn ich diesen Text in einer vertrauensvollen Gruppe vorlese, entsteht das Gefühl, dass ich gehört werde mit all dem was ich zu sagen habe – mit meiner Wahrheit. Das bezeugen meiner Geschichte spendet Trost.
Ich kann durch die Resonanz in der Gruppe neue Erkenntnisse gewinnen und somit meine Lebensgeschichte anerkennen. Die Lebenskraft, die darin steckt, ist wieder spürbar.

Ich kann alte Themen hinter mir lassen.

 

Der Fokus darf sich auf die Perlen meiner Biografie richten, auf das Schöne, was ich im Leben erlebt habe.

„Es muss auch was Gutes in meinem Leben gewesen sein, sonst könnten wir hier nicht so sitzen“
Liane Dirks

Mit dem Ausdrücken meiner Wahrheit, der Bezeugung meine Erlebnisse besteht die Möglichkeit, mich zu entlasten und Frieden zu finden.

Insgesamt entsteht dann das Gefühl: Ich habe diese Geschichte, ich bin sie aber nicht. Ich bin mehr als das.