Nachts wandern die fleißigen Wortameisen durch mein Hirn und sammeln seltsame Worte. Wenn sie genug zusammen haben, müssen Sie mich partout wecken. Egal zu welcher Uhrzeit.
Ich merke es am Kribbeln im Kopf und bin schlagartig wach. Mir noch befremdliche Worte oder seltsame Sätze fallen auf meine Bettdecke.
Wieder einschlafen – Fehlanzeige. Mein Denkapparat will daraus famose Texte bilden. Famoser Schlaf wäre mir lieber. Nein, es gibt keinen Aufschub auf den Morgen, die Schlafpiraten freuen sich mal wieder auf fette Beute.
Ich ergebe mich und besteige das imaginäre Schiff ins Textemeer. Ich formuliere, was die Takelage hergibt, und weiß oft nicht, woher das kommt.
Mein Gehirn gibt erst Ruhe, wenn das Wichtigste in meiner Ideengadrobiere, meinem Notizbuch, aufbewahrt wurde.
Während ich noch schreibe, hat die Ameisenbande sich bereits schlafen gelegt. Es kribbelt nicht mehr.
Das Schiff legt wieder an, und ich lösche erleichtert das Licht.
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Und welches seltsame Wort mir die Ameisen auf die Betdecke geworfen haben, kannst Du hier lesen.